Im Jahr 1910 entschlossen sich einige Degerser die Verantwortung für die Sicherheit des Dorfes nicht mehr anderen zu überlassen und gründeten nach den Rechtsvorgaben der Kaiserzeit die Feuerwehr Degersen - Bönnigsen.
Das sich in den letzten Jahrzehnten einiges getan hat steht außer Frage, damals war das Feuer Haupteinsatzaufgabe der Feuerwehr und der sonstige Aufgabenbereich nahezu nicht existent. Heutzutage ist das Feuer unverändert Aufgabe der Feuerwehr, aber es sind neue Aufgabenbereiche hinzugekommen. Tierrettung war vor 100 Jahren kein Thema, Verkehrsunfälle und Umweltunfälle schon gar nicht. Aber auch ein Feuer ist nicht mehr das gleiche wie früher, Holz war damals Holz, heute ist es mit Chemikalien imprägniert, mit Kunststoff furniert und ergibt mit Feuer die Notwendigkeit die Feuerwehrmänner und Frauen mit Atemschutzgeräten auszurüsten und sie im Umgang mit diesen Geräten auszubilden. Zusätzlich kommt noch der Umgang mit Funkgeräten dazu, da für eine effiziente Koordinierung von Einsatztrupps Funkgeräte zweifellos nicht wegzudenken sind. Ebenso sind die technischen Herausforderungen gewachsen, an der motorisierten Feuerwehrspritze ist die Technik vor Jahrzehnten vorbei gezogen. Heute geht es um Lichtmasten, Stromgeneratoren, Kettensägen, Kompressoren für den Rettungssatz und der Umgang mit einem Löschgruppenfahrzeug muss auch erst erlernt werden.
Dies ist ein Kurzabriss von dem, was die Anforderungen für ein Mitglied der Aktivenschaft sind, das sind allerdings nicht alle, aber „alles“ gibt es bei der Feuerwehr nicht. „Öfter mal was neues“ ist die Devise, unserer Degerser Frauen und Männer, die ihre Freizeit in der Feuerwehr opfern oder auch ihre Arbeitszeit, je nach Uhrzeit des Einsatzes. Das sie dafür Dutzende an Stunden für Lehrgänge und Übungen aufwenden müssen, setzt einen gewissen Grundcharakter voraus, denn ganz grundlos hat die Feuerwehr keine Nachwuchssorgen.
Aber die Aktiven sind nicht nur immer aktiv, wenn die Sirene vom Weihnachtsessen weg ruft oder aus dem Bett wirft oder die Kinokarten für abends verfallen lässt, weil ein Feuer nicht in fünf Minuten gelöscht ist, der Autounfall nicht nur den Betroffenen den Tag vermiest oder ein Mensch gesucht werden muss. Nein, sie unterstützen auch bei Laternenumzügen, Osterfeuern, Festmärschen und, und, und. Verständlich, dass für dies Aufgabenspektrum ohne Bezahlung die Zahl der Anwärter gering ist.
Falls SIE sich jetzt entschliessen sollten, sich für Ihren Ort einzusetzen, schauen sie doch an einem Übungsnachmittag bei uns vorbei ( Datum und Uhrzeiten finden sie im Dienstplan ! ).